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Kopfläuse sind Blutsauger. Stechen sie zu, sondern sie Speichel ab. Dieser verhindert, dass das Blut gerinnt – und verursacht auf der empfindlichen Kopfhaut einen heftigen Juckreiz. Er gilt als das deutlichste Anzeichen für einen Befall, tritt aber nicht bei jedem Betroffenen auf. Da die Sensibilität der Kopfhaut mit der Dauer der Erkrankung zunimmt, verlaufen die ersten Tage und Wochen bei einem Erstbefall oftmals vollkommen symptomfrei. Bei wiederholtem Befall zeigt sich der Juckreiz dann deutlich schneller. Rötungen und Schwellungen können ebenfalls auf einen Kopflausbefall hinweisen. Das sogenannte Läuseekzem tritt auf, wenn häufiges Kratzen zur Bildung von Wunden führt, in denen sich Bakterien, Pilze oder Viren ansiedeln. Dass die Läuse selbst ins Auge fallen, kommt eher selten vor: Sie sind sehr klein und können sich gut verstecken. Eine gründliche Kontrolle ist daher schon dann angezeigt, wenn sich dein Kind auffallend häufig am Kopf kratzt. Ist eine Person im engeren Umfeld befallen, solltest du den Haarschopf aller Familienmitglieder unter die Lupe nehmen. Bei der Suche nach Spuren hilft dir ein Nissenkamm:
Einfacher wird es, wenn du die Zinken an einem weissen Handtuch oder Küchentuch abstreifst. Vor dem hellen Hintergrund sind Läuse besser zu erkennen.
Die Kopflaus ist ein etwa drei Millimeter langer, sechsbeiniger Parasit mit durchsichtigem Chitinpanzer. Die Weibchen legen im Laufe ihres mehrwöchigen Lebens zwischen 140 und 300 Eier. Die auch als Nissen bezeichneten Eier sind nicht mal einen Millimeter gross und sitzen bombenfest im Haar. Sie lassen sich weder auskämmen noch auswaschen – und unterscheiden sich damit wesentlich von Schuppen. Nach sieben bis zehn Tagen schlüpft der Läusenachwuchs. Die sogenannten Nymphen hinterlassen weisslich schimmernde Eihüllen und wachsen innerhalb von acht bis zehn Tagen zu erwachsenen, geschlechtsreifen Kopfläusen heran.
Kopfläuse können weder fliegen noch springen oder schwimmen. Wollen sie den Wirt wechseln, müssen sie krabbeln. Und zwar direkt von einem Körper zum nächsten. Wer die Köpfe nicht nur sprichwörtlich zusammensteckt, macht es ihnen besonders leicht. Das ist auch der Grund dafür, dass vor allem Kindergarten- und Schulkinder betroffen sind. Der enge Kontakt mit Spielkameraden ermöglicht den Parasiten einen schnellen Wechsel. Innerhalb von Familien ist die Ansteckungsgefahr ebenfalls gross. Eine indirekte Übertragung ist nahezu ausgeschlossen: In der Aussenwelt können die Krabbeltiere nicht überleben.
Kopfläusen kannst du mit verschiedenen Mitteln zu Leibe rücken. Die einfachste Beseitigungsmethode ist die mechanische Behandlung: Hier kämmst du die Läuse und Nissen mit einem engzinkigen Läusekamm aus. Diese Prozedur wiederholst du vier Wochen lang mindestens zwei Mal wöchentlich. Im Rahmen einer physikalischen Therapie kommen Silikonöle (Dimethicone) zum Einsatz. Sie sind frei von Nervengiften und dringen tief in die an den Körperseiten gelegenen Atemöffnungen der Parasiten ein. Die Laus erstickt. Die chemische Behandlung von Kopfläusen wiederum setzt auf Insektizide wie Allethrin, Permethrin und Pyrethrum. Sie greifen das Nervensystem der kleinen Plagegeister an und führen so zum Tod. Vor dem Hintergrund der verschiedenen Entwicklungsstadien der Läuse empfiehlt es sich, die Behandlung mit physikalischen oder chemischen Mitteln nach acht bis zehn Tagen zu wiederholen.
Hast du Läuse im Haar, ist das lästig und unangenehm. Aus medizinischer Sicht ist der Kopflausbefall allerdings harmlos: Die kleinen Krabbeltiere übertragen keine gefährlichen Krankheiten. Entstehen durch wiederholtes Kratzen kleine Hautwunden, können allerdings Bakterien eindringen. Dieses Risiko besteht vor allem dann, wenn der Befall länger andauert. Entzündungen und Schwellungen sind Anzeichen einer Infektion. Entdeckst du eine Veränderung an deinen Lymphknoten, solltest du zum Arzt gehen.
Läuse fühlen sich auf dem menschlichen Kopf sehr wohl. Mit ihrem Körper und ihrer Lebensweise sind sie optimal an die dort vorherrschenden Bedingungen angepasst. Ein Parasit, der sich aus seiner behaarten Umgebung wagt, stirbt nach etwa zwei bis drei Tagen in der Aussenwelt. Die exakte Überlebensdauer hängt von der Luftfeuchtigkeit und der Umgebungstemperatur ab. Die Unfähigkeit der Kopfläuse, ohne den Körper eines Menschen zu überleben, hat einen grossen Vorteil: Es gibt keine Nester in Kleidungsstücken, Kissen oder Plüschtieren. Eine Reinigung der Umgebung ist daher nicht erforderlich.
In den Schweizer Kantonen gibt es keine Meldepflicht für einen Kopflausbefall: Die Gemeinden entscheiden selbst, wie sie damit umgehen. Wann dein Kind wieder in den Kindergarten oder in die Schule darf, hängt von den individuellen Vorgaben der jeweiligen Einrichtung ab. Grundsätzlich ist der Besuch der Schule oder des Kindergartens direkt im Anschluss an die erste Behandlung möglich. Manche Institutionen fordern ein Attest vom Arzt oder machen die Rückkehr von einer Bestätigung der Behandlung mit einem wirksamen Läusemittel abhängig.
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