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Silikone im Shampoo: Der umstrittene Inhaltsstoff auf dem Prüfstand

Silikone im Shampoo: Der umstrittene Inhaltsstoff auf dem Prüfstand

Silikone im Shampoo galten bis vor einigen Jahren als unproblematisch. In den letzten Jahrzehnten waren sie beliebte Inhaltsstoffe in Shampoos, Spülungen und anderen Produkten für die Haarpflege. Ihr Image hat sich jedoch radikal verändert und viele Verbraucher achten vermehrt darauf, ein silikonfreies Shampoo zu verwenden, wenn es um die Haarwäsche geht. Doch sind Silikone wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Antworten auf diese und andere Fragen zum Thema Silikone in der Haarpflege findest du hier.

Was sind Silikone?

Die Silikone im Shampoo werden häufig aus Erdöl gewonnen. Es handelt sich bei ihnen um einen Kunststoff. Erstmals zum Einsatz kamen Silikone in Haarpflegeprodukten Anfang der 90er Jahre. Damals waren besonders Dauerwellen sehr im Trend. Der Einsatz von Silikon und der Effekt, den es vermeintlich auf das Haar hatte, wurden als kleine Revolution in der Haarpflege gefeiert.

Was bewirken Silikone im Shampoo?

Silikone haben wegen ihrer grossen Molekülstruktur eine abdichtende Wirkung. In der Haarpflege bedeutet das, sie legen sich um die Haaroberfläche und bilden einen dünne Schicht um jedes einzelne Haar. Der sichtbare Effekt ist, dass die Haare glatter wirken, denn abstehende Hornhautschüppchen auf der Haaroberfläche verschwinden unter dem Silikon. Es reflektiert ausserdem das Licht viel besser, wodurch das Haar viel glänzender und weicher aussieht.

Wie schädlich sind Silikone für Haar und Kopfhaut?

Man unterscheidet zwischen wasserlöslichen und wasserunlöslichen Silikonen. Die wasserlöslichen Varianten sind weitgehend unbedenklich, weil sie sich mit der nächsten Haarwäsche zum Grossteil ablösen. Problematischer für den Körper sind die wasserunlöslichen Silikone. Denn hier legt sich mit jeder Anwendung eine neue Silikonschicht um Haare und Kopfhaut. Dabei ist die Kopfhaut ein wichtiges Entgiftungsorgan und muss atmen können, sonst fängt die Haut bald an zu jucken und zu brennen. Haare und Kopfhaut können ausserdem keine Feuchtigkeit oder Nährstoffe aufnehmen. Auch für die Umwelt sind Silikone schädlich, denn die Kunststoffe sind nur sehr schwer biologisch abbaubar und gelangen mit jeder Haarwäsche über das Abwassersystem in den ökologischen Kreislauf.

Woran kann ich Silikone im Shampoo erkennen?

Silikone im Shampoo werden bei Kunden immer unbeliebter. Viele Anbieter werben daher zunehmend mit silikonfreien Produkten. Meist ist die Verpackung dann gekennzeichnet mit einer Aufschrift wie zum Beispiel „frei von Silikonen und Sulfaten“. In der Regel sind Produkte aus der Bio- und Naturkosmetik eine gute Wahl. Wer ganz sicher sein möchte, sollte einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Es gibt viele Bezeichnungen und meist werden diese mit ihrem chemischen Namen aufgelistet. Du kannst sie dennoch leicht an ihrer Endung erkennen. Silikone haben sehr häufig eine der folgenden Endungen:

  • -con oder -cone (wie zum Beispiel Dimethicone oder Cyclomethicone)
  • -oxane (Polysiloxane)
  • -propyl (Hydroxypropyl)

Die Position der Inhaltsstoffe auf der Verpackung kann dir auch ein Gefühl dafür geben, wie viel Silikon das Haarpflegeprodukt enthält. Grundsätzlich gilt, je weiter hinten ein Stoff aufgeführt wird, desto geringer ist die enthaltene Menge.

Wer sollte auf Silikone im Shampoo verzichten?

Für bestimmte Personengruppen sind Silikone besonders nachteilig. Dazu gehörst du, wenn du

  • glattes Haar,
  • eine empfindliche Kopfhaut oder
  • gefärbte Haare hast.

Wenn du sehr dünnes und plattes Haar hast, können Silikone diesen Effekt noch weiter verstärken. Denn der Kunststoff lagert sich um das Haar herum an und macht es schwerer. Das gilt insbesondere für wasserunlösliche Silikone. In diesem Fall können sogar Föhnen und volumenspendende Produkte oftmals kaum helfen. Für Menschen mit empfindlicher Kopfhaut sind solche Produkte ebenfalls nicht zu empfehlen, da die Haut allergisch und mit Schuppenbildung reagieren kann. Ein weiteres Problem bei der Anwendung von Shampoos mit Silikonen ist, dass sie beim Färben der Haare hinderlich sein können. Die Silikonschicht auf der Haaroberfläche bildet eine Barriere, die von den Farbmolekülen kaum oder im schlimmsten Fall überhaupt nicht durchdrungen werden kann. Die Folge ist, dass du entweder gar keine Veränderung in der Haarfarbe siehst oder die Farbe sich nach kurzer Zeit wieder auswäscht.

Welche Alternativen gibt es für die Haarwäsche?

Wer glänzende und glatte Haare möchte und das ohne Silikone im Shampoo, der muss nicht verzweifeln. Es gibt viele natürliche oder zumindest weniger schädliche Produkte, die ein ähnliches Ergebnis bieten. Gute Ausweichmöglichkeiten sind Shampoos mit Weizenproteinen oder Haferextrakt. Diese Inhaltsstoffe haben einen ähnlichen strukturgebenden Effekt. Verschiedene natürliche Haaröle können ebenfalls helfen, abstehende, strohige oder matte Haare wieder in den Griff zu bekommen. Diese Mittel brauchen zwar etwas länger und bieten nicht so ein unmittelbar sichtbares Ergebnis wie Silikone, doch die Umstellung lohnt sich.

Wie geht die Umstellung auf ein silikonfreies Shampoo?

Bist du entschlossen, Haare und Kopfhaut nicht mehr mit Silikonen zu belasten, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass die erste Zeit sehr schwierig sein wird. Möglicherweise wirkten deine Haare früher viel geschmeidiger, doch das lag an der dicken Silikonschicht, die deine Haare ummantelt hat. Wenn du silikonfreies Shampoo verwendest, wird diese Kunststoffschicht nicht weiter erneuert und die echte Haarstruktur tritt zutage. Doch es besteht kein Grund zur Sorge, denn deine Kopfhaut wird schon bald wieder selbst für Glanz und Geschmeidigkeit sorgen. Dafür solltest du mindestens drei Minuten täglich deine Haare mit einer Wildschweinhaarbürste durchkämmen. Ausserdem wirken regelmässige Kopfhautmassagen anregend und fördern die Durchblutung. Abgestorbene Hautschuppen und überschüssige Salze werden abgetragen und die Fette aus den Talgdrüsen können sich besser im gesamten Haar verteilen. Die ersten sichtbaren Ergebnisse zeigen sich bereits nach einigen Wochen. Die vollständige Umstellung kann sich allerdings bis zu drei Monate oder länger hinziehen.

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